Hallo ihr Lieben und einen schönen Guten Morgen vom Kap Arkona aus Rügen wünsche ich euch.
Gestern war es mal wieder soweit, mein Kumpel Dominique und ich sind zum Kap Arkona auf Rügen gefahren, da Dominique hier Fotos für ein Projekt von sich macht.
Die Hinfahrt verlief soweit problemlos, wir mußten nur kurz einen Umweg in Kauf nehmen, da die B96 in Richtung Stralsund für einen kleinen Teilabschnitt gesperrt war. Sonst war wenig Verkehr und wir hatten traumhaftes Wetter.
Wir kamen so gegen 20:40 Uhr am Parkplatz in Putgarten in der Nähe des Leuchturmes an, wir packten die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände zusammen und machten uns zum Zielort an der Steilküste auf.
Unser Equipment ist diesmal deutlich weniger, da auschließlich digitale Kameras zum Einsatz kommen und nicht schwergewichtige, analoge Großbildkastenkameras.
Unsere, auch nicht mehr so jungen, Körper werden es uns danken.
Der Weg zum Zielort führt durch ein kleines Waldstück. Am Ende des Waldstückes geht es ganz leicht bergauf und kurz bevor man das Waldstück verlässt eröffnet sich einem bereits der wundervolle Blick aufs Meer. Danch geht es nur noch kurz nach rechts und man hat den Aussichtsbereich der über 40 m hohrn Steilküste erreicht.
Der Aufbau der Kamera ging soweit gut voran. Um die Kamera so genau wie möglich nach Norden auszurichten, orientierten wir uns am aktuellem Sonnenstand. Dafür luden wir Apps für das Handy herunter, die die aktuelle Position der Sonne, am aktuellen Standort, im Vergleich zum magnetischen bzw. realen Norden anzeigen. Dominique richtete die Kamera in einer Linie zur Sonne aus. Als die Apps uns anzeigten, dass der Azimut der Sonne, also die aktuelle Position der Sonne (eigentlich ja nur scheinbare Position, da sich die Erde ja um die Sonne dreht) bei 310° lag machte Dominique ein Bild. Die Sonne war in der Bildmitte, so dass er nun nur noch die Kamera um 55° nach rechts schwenkten mußte, damit sie nördlich ausgerichtet war. Da die Kamera auf ein Kugelstativkopf mit Gradanzahl montiert war, war das Schwenken um 55° ziemlich exakt möglich.
Mit allem drumherum, dauerte der Aufbau trotzdem bis kurz vor 1 Uhr.
Dominique startete die Belichtung bzw. Belichtungsreihe und ich machte mich auf dem Weg zur Unterkunft, um mich schlafen zu legen.
Auf einer Wiesenfläche kurz vor dem Parkplatz erblickte ich zwei Igel herumstreunern und ein Hase hüpfte von dannen.
Ich freute mich die Igel und den Hasen zu sehen und mußte an das Märchen vom Igel und Hase denken. In der Geschichte kommt der Hase, obwohl er schneller als der Igel ist, nie als erster bei dem Wettlauf ans Ziel. Der Hase kann machen, was er will der Igel ist einfach immer schon da. Der Igel trickst den Hasen aus, indem er am Start nur ein paar Schritte läuft und am Ziel seine, ihm zum verwechseln ähnlich aussehde, Frau bereits auf den Hasen wartet und sagt „Ich bin schon da“. Der Hase versucht es immer wieder und hetzt sich schließlich zu Tode.
Wenn ich mich so umschaue, sehe ich viele Menschen, die rastlos sind, Menschen die immer nach etwas hinterher streben, ohne selbst genau zu wissen was das Erstrebenswerte sein soll. Menschen, die immer vom Einem zum Nächsten gehen ohne inne zu halten, Menschen die nicht zu sich selbst finden, nicht „ankommen“ und es wahrscheinlich nie tun, weil sie nicht wissen wie.
Nur von ganz wenigen Menschen hat man den Eindruck, dass sie „angekommen“ sind, mit sich selbst im Einklang sind oder das mal werden können, weil sie zumindest Möglichkeiten sehen, wie es ihnen gelingen könnte.
Ich frage mich, ob man das Märchen vom Hasen und Igel als Gleichnis für solche, nennen wir es mal, Menschentypen sein könnte und wenn ja, wer möchte man sein? Hase oder doch Igel?
Nur um irgendwelchen Mißverständnissen vorzubeugen, ich habe nix gegen Hasen oder Igel. Nicht das man mir hier Diskriminierung vorwirft.
Auf der Unterkunft angekommen legte ich mich dann auch ziemlich schnell hin und schlief gute 4 Stunden. Jetzt sitze ich hier beim wundervollen, sonnigem Wetter am Kap und bewache die Ausrüstung, während Dominique sich erholen kann.
Das war mein kleiner Bericht vom Kap Arkona. Ich wünsche euch allen einen schönen Start in die neue Woche und jetzt gibt es noch ein paar Impressionen vom Kap.
Liebe Grüße
euer
Benni
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